Tigran Petrosjan[ edit ]


Dr. Tigran Wartanowitsch Petrosjan (russisch Тигран Вартанович Петросян; * 17. Juni 1929 in Tiflis; † 13. August 1984 in Moskau) war ein armenischer Schach-Großmeister.

Petrosjans Vater war Hausmeister im Offiziersheim von Tiflis. Hier schaute Tigran Petrosjan den Soldaten beim Schachspielen zu, mit 12 Jahren erlernte er das Spiel selbst. Eines seiner ersten Schachbücher war Die Praxis meines Systems von Aaron Nimzowitsch, das seinen Stil prägte. Bald wurde er von dem Schachtrainer Ebralidze entdeckt und betreut. Nachdem beide Eltern früh starben war Petrosjan ab 1944 Vollwaise.

Mit 17 Jahren wurde er Meister von Armenien und Jugendmeister der UdSSR. 1951 belegte er in der 19. UdSSR-Meisterschaft den geteilten zweiten Platz. 1952 wurde er Internationaler Großmeister.

1952 beteiligte er sich am Interzonenturnier in Stockholm. Gemeinsam mit Taimanow wurde er Zweiter. Beim Kandidatenturnier 1953 in Zürich belegte er Platz 5, 1956 in Amsterdam und 1959 in Jugoslawien erreichte er Platz 3. 1959 gewann er erstmals die UdSSR-Meisterschaft, das zweite mal gelang dies 1961.

1962 gewann er das Kandidatenturnier in Curacao.

Durch seinen Wettkampfsieg gegen Michail Botwinnik wurde Petrosjan 1963 Schachweltmeister (5 Siege, 2 Niederlagen, 15 Unentschieden).
Er verteidigte seinen Titel 1966 gegen Boris Spasski (4 Siege, 3 Niederlagen, 17 Unentschieden), verlor ihn aber dann 1969 gegen den gleichen Gegner (4 Siege, 6 Niederlagen, 13 Unentschieden).

Später nahm er noch mehrere Anläufe auf den Weltmeistertitel, verlor aber Ausscheidungswettkämpfe 1971 gegen Bobby Fischer, 1974, 1977 und 1980 jeweils gegen Viktor Kortschnoi.

Er galt als einer der größten Defensivspieler der Schachgeschichte und war nur schwer zu bezwingen. So verlor er bei zehn Schacholympiaden, dem bedeutendsten Mannschaftswettbewerb, von 130 Partien nur eine einzige (1972 in Skopje gegen den deutschen Großmeister Robert Hübner). In Einzelturnieren ließ er oft zu viele Unentschieden zu, um den ersten Platz zu erreichen, war in Zweikämpfen aber ein gefürchteter Gegner. Wegen seiner Schwerhörigkeit war er gegen Störungen durch Geräusche unempfindlich.

1968 promovierte Petrosjan an der philosophischen Fakultät in Moskau mit dem Thema Einige Probleme der Logik des Schachdenkens und erhielt den Doktortitel. Einige Jahre lang war er Chefredaktuer der Schachzeitschrift 64.

Literatur
  • Alexej Suetin: Tigran Petrosjan: die Karriere eines Schachgenies. Verlag Bock und Kübler, Berlin 1997. ISBN 3-86155-056-3


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