Der Begriff stammt aus dem Turmendspiel Bauer und Turm gegen Turm.
Betrachten wir dazu folgendes typische Beispiel:
Es ist scheinbar sehr schwierig, den Freibauern zu verwandeln, wenn der eigene König nur Schutz vor den Dauerschachs des feindlichen Turms hinter dem eigenen Bauern findet, aber leider dadurch das Umwandlungsfeld dieses Bauern blockiert.
Die Lösung dieses Problems ist schon sehr alt, sie wurde bereits 1634 von Salvio gezeigt.
Weiß löst das Problem des Dauerschachs durch ein Turmmanöver mit dem eigenen Turm. Dieses Manöver nennt man Brückenbau.
Das Manöver besteht aus vier Schritten.
1. Schritt:
Der gegnerische König wird durch ein Turmschach vom Bauern abgedrängt
Also 1.Te2+
2. Schritt:
Der Turm zieht soweit nach vorne in Richtung Umwandlungsfeld des Bauern, dass zwischen Turm und Bauern (und feindlichen König) noch ein Abstand von zwei Reihen bestehen bleibt. Der Abstand von 2 Reihen ist wichtig aus zwei Gründen:
Erstens kann der schwarze König den Turm dadurch nicht im nächsten Zug angreifen und der weiße König kann deswegen die siebte Reihe betreten und das Einzugsfeld seines Bauern freigeben. Der zweite Grund liegt darin, das der weiße Turm die Dauerschachs des schwarzen Turms verhindern kann, indem er zwischen König und Turm zieht, sobald dies möglich ist.
Also 2. Te4!
3. Schritt:
Der weiße König nähert sich nun unter Dauerfeuer des schwarzen Turms im Zickzack der Reihe seines eigenen Turms!
Also 3.Kf7 Tf1+ 4.Kg6 Tg1+ 5.Kf6 Tf1+ 6.Kg5! Tg1+
4. Schritt:
Nun lösen sich die Nebelschwaden und die Idee des weißen Manövers ist klar ersichtlich, das Ende der Schachgebote ist gekommen und die Umwandlung des Bauern zur Dame kann nicht mehr länger verhindert werden:
7.Tg4!
Es sind sicherlich schon viele halbe Punkte verschenkt worden, weil die Partei mit dem Bauern auf der 7. und dem König auf dem Umwandlungsfeld des eigenen Bauern das Manöver des Brückenbaus nicht kannte. Dieses Manöver gehört aber zum kleinen 1x1 des Turmendspiels :-)
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