Bei Katalanisch handelt es sich um ein Eröffnungssystem im Schachspiel. Katalanisch zählt traditionell zu den geschlossenen Spielen, trägt jedoch einen Zwitter-Charakter: Entscheidet sich Schwarz dafür, den weißen Bauern auf c4 zu schlagen, so entsteht eine Partie mit lebhaftem, offenen Charakter. Man unterscheidet deshalb zwischen der offenen und der geschlossenen Katalanischen Partie.
Spielaufbau
Katalanisch beginnt mit den Zügen 1.d2-d4 Sg8-f6, gefolgt von einer Aufstellung, in der Weiß die Züge c2-c4, g2-g3 und Lf1-g2 wählt. Zugumstellungen und Übergänge von und zu anderen Eröffnungssystemen kommen bei Katalanisch sehr häufig vor. Charakteristisches Merkmal ist die Aufstellung des weißen Läufers auf g2, man spricht auch vom Katalanischen Läufer. Von g2 aus wirkt der Läufer auf der wichtigen weißen Hauptdiagonale des Schachbretts.
Zu den Hauptvarianten des Katalanischen zählen:
- Offene Partie:
- 4.Lg2 dc 5.Sf3
- 4.Lg2 dc 5.Sf3 a6
- 4.Lg2 dc 5.Sf3 c5 6.0-0 Sc6
- 4.Lg2 dc 5.Sf3 Le7 6.0-0 0-0
- 4.Lg2 dc 5.Sf3 Le7 6.0-0 0-0 7.Dc2 a6
- Geschlossene Partie:
- 4.Lg2 c5 5.Sf3
- 4.Lg2 c5 5.Da4
- 4.Lg2 Le7 5.Sf3 0-0 6.0-0
- 4.Lg2 Le7 5.Sf3 0-0 6.0-0 Sbd7 7.Dc2 c6
Geschichte
Ihren Namen verdankt die Eröffnung dem Schachturnier von 1929 in Barcelona. Die Organisatoren dieses Turniers baten den Großmeister Savielly Tartakower, eine Eröffnung zu schaffen und sie nach der Region [Katalonien zu benennen.
Tartakowers Idee erwies sich als robust und erfolgreich. Führende Meister wie
Alexander Aljechin, Michail Botwinnik, Samuel Reshevsky, Wassili Wassiljewitsch Smyslow, Anatoli Karpow und Garri Kasparow machten sie sich zu eigen.
Qulle
Batsford´s Modern Chess Openings, herausgegeben von Nick de Firmian (ISBN 0-7134-8656-2)
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