Das Moderne Benoni (ECO: A56-A79) ist eine Eröffnung die zum Komplex der Indischen Verteidigungen gezählt wird. Das gesamte Benoni-System stellt, obwohl es ein Verwandter der Königsindischen Verteidigung ist und zahlreiche Übergänge zwischen diesen beiden Systemen möglich sind, eine selbständige Eröffnung dar.
Der strategische Grundgedanke des Modernen Benoni besteht nach dem weißen Bauern-Vorstoß 3.d4-d5 in der Sprengung des weißen Zentrums durch e7-e6 mit darauf folgendem Bauernabtausch und Spiel auf der offenen e-Linie. Das Moderne Benoni weicht dadurch erheblich von der strategischen Richtung der meisten Varianten der Königsindischen Verteidigung ab.
Das Moderne Benoni beginnt mit folgenden Zügen:
1.d2-d4 Sg8-f6 2.c2-c4 c7-c5 3.d4-d5 e7-e6
Zu ihren Hauptvarianten zählen:
- Fianchetto-Variante 4.Sb1-c3 e6xd5 5.c4xd5 d7-d6 6.Sg1-f3 g7-g6 7.g2-g3
- Klassische Variante 4.Sb1-c3 e6xd5 5.c4xd5 d7-d6 6.e2-e4 g7-g6 7.Sg1-f3 Lf8-g7 8.Lf1-e2
- Vierbauern-Angriff 4.Sb1-c3 e6xd5 5.c4xd5 d7-d6 6.e2-e4 g7-g6 7.f2-f4
Das Klassische Benoni oder Altbenoni (ECO: A44) dagegen zählt zu den Geschlossenen Spielen.
Es wird durch die Bildung des zentralen schwarzen Bauerndreiecks "c5-d6-e5" charakterisiert und entstand noch vor der Königsindischen Verteidigung! Es kommt dieser hinsichtlich der Bauernstellung sehr nahe, denn das abgeschlossene, festgelegte schwarze Bauernzentrum entsteht auch in vielen Varianten der Königsindischen Verteidigung, z.B. im Taimanow-System oder auch im Awerbach-System. Zum Klassischen Benoni gehören sowohl Systeme in denen Weiß c2-c4 spielt, aber auch die Spielweisen, in denen Weiß auf diesen Zug verzichtet und die Diagonale f1-a6 für die weißen Figuren offenlässt.
Das Klassische Benoni bzw. Altbenoni beginnt mit den Zügen:
1.d2-d4 c7-c5 (!) 2. d4-d5 e7-e5 3.(c2-c4) d7-d6
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