Shatranj (gesprochen "Schatrandsch") gilt als der iranisch-arabische Vorläufer des modernen europäischen Schachspiels und als Nachfolger des indischen Ur-Schachs Tschaturanga.
Bei Shatranj weisen die Gangarten der Figuren erhebliche Unterschiede zum modernen Schachspiel auf. Sie entsprechen mit Ausnahme des Läufers denen des Tschaturanga.
Der Turm ist die stärkste aller Figuren. Seine Gangart entspricht der des Turms im modernen Schachspiel. Den Läufern ist es nur möglich, sich genau zwei Felder weit in diagonaler Richtung zu bewegen. Allerdings ist ihnen das Überspringen von Figuren erlaubt.
Die Dame ist noch eingeschränkter. Sie kann sich nur ein Feld in diagonaler Richtung bewegen. Züge wie die Rochade, der Doppelschritt des Bauern, oder das Schlagen En passant gibt es in diesem Spiel nicht. Anstelle der Rochade darf jeder König jedoch einmal pro Partie einen Springerzug ausführen. Außerdem stehen die Dame und der König im Vergleich zum heutigen Schach auf vertauschten Plätzen.
Shatranj wird auf zwei Arten gespielt: mit oder ohne Verwendung von Tabijen.
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