Schachregeln - die Notation
das PGN-Format
1.
Wenn Sie sich
die Spielstände offener oder beendeter Partien anzeigen lassen wird
unterhalb des Schachbretts die Aufzeichnung oder "Notation"
der Partie im PGN-Format (Portable Game Notation)
dargestellt.
In Schachlehrbüchern findet man häufiger die lange Form der Notation.
Als Anfänger sollte man aber dennoch versuchen auch die Kurzform
zu erlernen und zu beherrschen, da in Zeitungen und Zeitschriften und
im Internet i.d.R. nur diese verwendet wird.
Im Kopf jeder
PGN-Notation erscheinen folgende Felder:
1.
[Event "?"] |
Turnierbezeichnung,
evtl. Ereignis |
2.
[Site "www.mySchach.de"] |
Spielort |
3.
[Date "YYYY.MM.TT"] |
Datum |
4.
[Round "?"] |
Runde |
5.
[Board "?"] |
Brett-Nummmer
(dieses Feld wird nur in Mannschaftsturnieren gesetzt) |
6.
[White "Mustermann, Bernd"] |
Name
Weiß |
7.
[Black "Musterfrau, Karin"] |
Name
Schwarz |
8.
[Result "*"] |
Ergebnis |
9.
[ECO "C70"] |
ECO-Eröffnungsschlüssel/-kode
der Partie (ECO = "Encyclopaedia of Chess
Openings") |
10.
[WhitemyELO "1550"] |
myELO-Wertung
Weiß (zu Beginn der Partie) |
11.
[BlackmyELO "1361"] |
myELO-Wertung
Schwarz (zu Beginn der Partie) |
12.
[TimeControl "10/2592000"] |
Die
erste Zahl gibt die Anzahl der Züge an, die zweite die dafür
jeweils zur Verfügung stehende Zeit in Sekunden.
10 Tage = 864000 Sekunden
20 Tage = 1728000 Sekunden
30 Tage = 2592000 Sekunden
40 Tage = 3456000 Sekunden |
13.
[WhiteDays "31"] |
restliche
Bedenkzeit in Tagen für weiß |
14.
[BlackDays "25"] |
restliche
Bedenkzeit in Tagen für Schwarz |
15.
[mySchachNr "123"] |
Identifikations-Nr.
einer Partie auf mySchach.de |
2.
Jede Figur mit Ausnahme der Bauern wird mit dem großgeschriebenen Anfangsbuchstaben
ihres englischen Namens angegeben:
K = King (König) |
Q = Queen (Dame) |
R = Rook (Turm) |
B = Bishop (Läufer) |
N = Knight (Springer) |
= Pawn (Bauer) |
3.
Bauern werden nicht mit ihrem Anfangsbuchstaben angegeben, sondern sind
durch das Fehlen eines solchen zu erkennen.
Beispiel für einen Zug eines Bauern nach Feld e5: "e5"
4.
Die acht Linien (für Weiß von links nach rechts, für Schwarz von rechts
nach links) werden mit den klein geschriebenen Buchstaben a, b, c, d,
e, f, g und h angegeben.
5.
Die acht Reihen (für Weiß von unten nach oben, für Schwarz von oben nach
unten) werden nummeriert mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8. Infolgedessen
stehen in der Anfangsstellung die weißen Figuren auf der ersten und zweiten
Reihe, die schwarzen auf der achten und siebenten Reihe.
6.
Jedes Feld wird angegeben mit
a) dem klein geschriebenen Buchstaben der Linie und
b) der Zahl der Reihe.
7.
Jeder Zug einer Figur wird angegeben mit
a) dem Anfangsbuchstaben des Namens der Figur
b)
und dem
Ankunftsfeld
Falls zwei
gleichartige Figuren der gleichen Farbe auf dasselbe Ankunftsfeld
ziehen können, wird diejenige Figur, die gezogen wird, wie folgt
angegeben:
- Falls
die beiden Figuren in derselben Reihe stehen, mit
- a.
dem Anfangsbuchstaben des Namens der Figur,
- b.
der Herkunftslinie und
- c.
dem Ankunftsfeld.
- Falls
beide Figuren auf derselben Linie stehen, mit
- a.
dem Anfangsbuchstaben ihres Namens,
- b.
der Herkunftsreihe und
- c.
dem Ankunftsfeld.
- Falls
die beiden Figuren auf verschiedenen Reihen und verschiedenen Linien
stehen, wird Methode (1) der Vorzug gegeben. Beim Schlagen muss ein
"x" zwischen (b) und (c) eingefügt werden. Beispiele:
- Auf
g1 und e1 stehen gleichfarbige Springer, und der auf g1 zieht nach
f3: Sgf3.
- Auf
g5 und g1 stehen gleichfarbige Springer, und der auf g5 zieht nach
f3: S5f3.
- Auf
h2 und d4 stehen gleichfarbige Springer, und der auf h2 zieht nach
f3: Shf3.
- Falls
in den vorangegangenen Beispielen der Springer auf f3 schlägt, wird
ein "x" eingefügt:
- 4.
entweder Sg-f3,
- 5.
entweder S5-f3,
- 6.
entweder Sh-f3.
Zwischen
a) und b) steht ein "x" falls in Folge des Zugs eine gegnerische
Figur geschlagen wurde.
Beispiele: Bxf6, Rxd1
Bei Bauern wird nur das Ankunftsfeld angegeben.
Beispiele: e6, d3
Wenn
ein Bauer schlägt wird immer auch die Reihe des Ausgangsfelds mit angegeben:
Beispiel: dxe3
Das
Schlagen en passant wird nicht
besonders gekennzeichnet.
8.
Im Falle einer Bauernumwandlung wird der ausgeführte Bauernzug angegeben,
unmittelbar gefolgt von einem Gleichheitszeichen "=" und dem
Anfangsbuchstaben der neuen Figur.
Beispiele:
e8=Q,
dxe1=N
9.
Wichtige Abkürzungen:
O-O =
kleine
oder kurze Rochade
O-O-O = große oder lange Rochade
x = schlägt Figur
+ = Schachgebot / "Schach!"
# = Schachmatt
10.
Das Ergebnis eines Spiels wird hinter dem letzten Zug getrennt durch ein
Leerzeichen nochmals folgendermaßen dargestellt:
weiß gewinnt: 1-0
schwarz gewinnt: 0-1
Remis: 1/2-1/2
Partie ist noch nicht beendet: *
(Forsyth-Edwards
Notation)
Unter der
Darstellung des Partieverlaufs im PGN-Format finden Sie die letzte/aktuelle
Stellung in der Forsythe-Notation angegeben.
Ein Beispiel:
rnbqkbnr/pppppppp/8/8/4P3/8/PPPP1PPP/RNBQKBNR
b KQkq e3 0 1
Allgemeines
Die FEN ist ein Standard, mit dem eine Schachstellung komplett
beschrieben werden kann. Es werden lediglich Textzeichen verwendet.
Die Beschreibung
einer Schachstellung in der FEN besteht aus insgesamt 6 Feldern.
Jedes Feld besteht aus einer Folge von Zeichen. Die Felder sind durch
jeweils ein Leerzeichen voneinander getrennt:
-
Stellung
-
aktive
Farbe
-
Rochademöglichkeiten
von Weiß und Schwarz
-
Zielfeld
für einen möglichen En Passant Schlag
-
Halbzüge
seit dem letzten Schlagfall/Bauernzug
-
Zugnummer
1.
Stellung
Der
erste Feld beschreibt die Positionen der Figuren auf dem Brett.
Die Angabe
erfolgt reihenweise; beginnend mit der achten und endend mit der ersten
Reihe. Die Reihen sind durch Schrägstriche ("/") getrennt. Innerhalb
einer Reihe werden die einzelnen Felder spaltenweise angegeben, beginnend
mit der A-Linie und endend mit der H-Linie.
Weiße Figuren
werden mit Großbuchstaben ("PNBRQK") und schwarze Figuren mit Kleinbuchstaben
("pnbrqk") bezeichnet. Folgen leerer Felder werden durch Ziffern bezeichnet,
die die Anzahl der Leerfelder angibt.
Die Grundstellung
hat also folgende Notation:
rnbqkbnr/pppppppp/8/8/8/8/PPPPPPPP/RNBQKBNR
w KQkq - 0 1
2. Aktive
Farbe
Das
zweite Feld gibt die aktive Farbe an:
"w" - Weiß
ist am Zug
"b"
- Schwarz ist am Zug
3. Rochademöglichkeiten
Das
dritte Feld gibt an, welche Rochaden noch erlaubt sind:
"K" - Weiß
darf noch auf der Königsseite (kurz) rochieren
"Q"
- Weiß darf noch auf der Dameseite (lang) rochieren
"k"
- Schwarz darf noch auf der Königsseite (kurz) rochieren
"q"
- Schwarz darf noch auf der Dameseite (lang) rochieren
"-" - Keine
Rochaden mehr möglich
Reihenfolge:
Großbuchstaben vor Kleinbuchstaben; K vor Q.
4. En passant
Zielfeld
Das
vierte Feld gibt an, wenn der letzte Zug ein Bauerndoppelschritt war,
auf welches Feld jetzt e.p. möglich ist.
Das Feld
wird mit seinen Koordinaten bezeichnet; beispielsweise d3 (der letzte
weiße Zug war Bd2-d4) oder f6 (der letzte schwarze Zug war Bf5-f5).
"-" bedeutet, daß kein e.p. möglich ist (d.h. der letzte Zug war kein
Bauerndoppelschritt).
Das e.p.
Schlagfeld wird auch dann angegeben, wenn weit und breit kein Bauer
zu sehen ist, der tatsächlich schlagen könnte!
5. Halbzüge
seit dem letzte Bauernzug/Schlagfall
Das
fünfte Feld gibt an, wie viele Halbzüge seit dem letzten Bauernzug bzw.
Schlagfall geschehen sind.
6. nächster
zu spielenden Zug
Das sechste Feld gibt die Nummer des nächsten zu spielenden Zuges an.
Der Zugzähler wird nach jedem Zug von Schwarz um 1 erhöht.
Beispiele
a) Ausgangsstellung
rnbqkbnr/pppppppp/8/8/8/8/PPPPPPPP/RNBQKBNR
w KQkq - 0 1
b) Nach
1. Be2-e4
rnbqkbnr/pppppppp/8/8/4P3/8/PPPP1PPP/RNBQKBNR
b KQkq e3 0 1
c) Nach
1. Be2-e4 Bc7-c5
rnbqkbnr/pp1ppppp/8/2p5/4P3/8/PPPP1PPP/RNBQKBNR
w KQkq c6 0 2
d) Nach
1. Be2-e4 Bc7-c5 2. Sg1-f3
rnbqkbnr/pp1ppppp/8/2p5/4P3/5N2/PPPP1PPP/RNBQKB1R
b KQkq - 1 2
e) Fortgeschrittene
Partie
Die zwei
Könige auf ihren Ausgangsfeldern, ein weißer Bauer auf e2, Weiß am Zug,
38 Züge insgesamt gespielt, 5 Halbzüge seit dem letzten Bauernzug bzw.
Schlagfall:
4k3/8/8/8/8/8/4P3/4K3
w - - 5 39
die
lange Notation im Partie-Manager ("letzter Zug")
Im Partiemanager
wird der jeweils letzte Zug in der langen Form der algebraischen
Notation dargestellt. Im Unterschied zur Kurznotation wird auch das
Ausgangsfeld bei jedem Zug vollständig angegeben. Jede Figur
mit Ausnahme der Bauern wird mit dem großgeschriebenen Anfangsbuchstaben
ihres deutschen Namens angegeben.
Beispiele:
-
Dd1-f3
= Dame von Ausgangsfeld d1 nach Feld f3.
-
b7-b5
= Bauer von Ausgangsfeld b7 nach Feld b5.
-
e4xd5
= Bauer von Ausgangsfeld e4 nach Feld d5 und schlägt
Figur.
-
Dd8-a5+
= Dame von Ausgangsfeld d8 nach Feld a5: Schach!
- b2-b1=D
= Bauer von Ausgangsfeld b2 nach Feld b1: umgewandelt in Dame!
Weitere
Abkürzungen und deren Bedeutung:
-
O-O =
kleine oder kurze Rochade
-
O-O-O
= große oder lange Rochade
-
x
= schlägt Figur
-
+
= Schachgebot / "Schach!"
-
#
= Schachmatt
-
e.p.
= Bauer schlaegt Bauer en passant
-
(=)
= Remis
- =D =
Bauernumwandlung, hier in eine Dame
- Schach-Regeln
- die Notation
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