Palamedes[ bearbeiten ]

Palamedes (altgriech. Παλαμήδης) ist ein griechischer Sagenheld (Heros) aus Nauplia, der aus den Kämpfen um Troja und als sagenhafter Erfinder bekannt ist. Er ist der Sohn von Nauplios, als seine Mutter gelten Klymene oder Hesione. Palamedes galt den Griechen als der klügste der Sterblichen. So wurden ihm unter anderem die Erfindung oder die Erweiterung der Alphabetschrift, die Erfindung der Würfel, des Brettspiels sowie der Maße und Gewichte zugeschrieben.

Palamedes und Odysseus


Seine Klugheit trug Palamedes den Neid des wegen seiner List berühmten Odysseus ein. Dieser Neid schlug in Hass um, als Palamedes Odysseus’ List durchschaute, mit der dieser sich einer Teilnahme am Trojanischen Krieg entziehen wollte. Da er dazu eidlich verpflichtet war, täuschte er Wahnsinn vor, indem er mit einem Gespann aus einem Ochsen und einen Esel pflügte und Salz in die Furchen säte. Palamedes jedoch legte Telemachos, Odysseus’ kleinen Sohn, vor den Pflug, und dieser hob den Pflug vorsichtig über den Säugling hinweg. Damit war erwiesen, dass Odysseus sehr wohl bei Verstande war, und eine weitere Weigerung war ihm unmöglich.

Als Rache ersann Odysseus vor Troja eine heimtückische List, um Palamedes zu verderben. Er verbarg im Zelt des Palamedes Gold und fälschte einen Brief des Priamos an ihn. Diesen Brief spielte er einem trojanischen Gefangenen in die Hand, ‚entdeckte‘ diesen Brief umgehend und tötete anscheinend jähzornig den Gefangenen auf der Stelle. Eine Untersuchung von Palamedes’ Unterkunft förderte das versteckte Gold zu Tage, und der Rat der griechischen Fürsten verurteilte ihn auf Grund dieser Indizien zum Tod durch Steinigung. „Freue dich, Wahrheit, du bist vor mir gestorben“, rief der Sterbende. Nachdem er diese Worte gesprochen hatte, wurde ihm von Odysseus ein Stein an die Schläfe geworfen und er verstarb.

Diese Untat erweckte den Zorn der Göttin Nemesis, die beschloss, diesen Frevel an den Griechen und insbesondere an Odysseus zu rächen.

In der Aeneis hingegen ist dies nur eine Geschichte, die Sinon, der Grieche, den die Trojaner nach der vorgetäuschten Abreise der Achaier gefangen genommen hatten, Priamos erzählt, um eine Erklärung für seine Flucht aus dem griechischen Lager zu liefern. Er behauptet, der Vetter des Palamedes zu sein und sei nach dessen Tod ebenfalls von Odysseus verfolgt worden. Durch eine Verschwörung des Sehers Kalchas mit Odysseus sei er als Opfer für die Götter ausersehen worden, es sei ihm aber gelungen zu fliehen. Dadurch gewinnt er das Vertrauen der Trojaner und sie nehmen ihn mit dem legendären Pferd in die Stadt.

Palamedes in der Literatur


Der Sophist Gorgias von Leontinoi schrieb als Prunk- und Musterrede eine Verteidigung des Palamedes.
Euripides schrieb eine (nicht erhaltene) Tragödie mit dem Titel Palamedes (Aufführung 415).

Palamedes als Namensgeber


Die Festung von Nauplion heißt Palamidi und ist nach Palamedes benannt. Unter Schachspielern galt Palamedes bis ins 19. Jahrhundert als Erfinder dieses Spiels; daher hießen Schachklubs früher gelegentlich Palamedes und die erste europäische Schachzeitschrift nannte sich Le Palamède. Auch ein Asteroid wurde nach Palamedes benannt.
Außerdem ist Palamedes für das gleichnamige Videospiel Palamedes bekannt. In diesem Spiel geht es darum mittels Würfeln, andere Würfel, die dieselbe Augenzahl besitzen, zu beseitigen.

Palamedes in der Artussage


Über Ovids Metamorphosen war Palamedes auch im lateinischen Mittelalter bekannt und fand als "heidnischer" Ritter Eingang in den Prosa-Tristan und in Malorys Mort d´Artur. Dort ist er unter den Artusrittern der Gegenspieler Tristans.




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Artikel Nr 1343 / letzte Änderung am 29.12.2012, 11:35Uhr

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