Die Dortmunder Schachtage (Dortmunder Sparkassen Chess Meeting) ist eines der renommiertesten Schachturniere weltweit. Es gilt als Superturnier der FIDE und findet jedes Jahr im Sommer statt.
Bei den Dortmunder Schachtagen gibt es jedes Jahr ein Einladungsturnier für Großmeister, welches eines der am stärksten besetzten Schachturniere des Jahres ist und mit den berühmten Turnieren in Wijk aan Zee und Linares auf einer Stufe steht. Zeitgleich neben dem GM-Turnier findet auch jedes Jahr ein Open statt, das für Spieler aller Klassen offen ist. In den letzten Jahren fand das Turnier jeweils im Dortmunder Schauspielhaus statt.
Geschichte Das Traditionsturnier wurde erstmals 1973 nach der Internationalen Deutschen Meisterschaft[http://www.teleschach.de/schachtage/idem1973.htm 2. Internationale Deutsche Schacheinzelmeisterschaft 1973 in Dortmund] auf TeleSchach (Sieger: Hans-Joachim Hecht) ausgetragen und von Heikki Westerinen gewonnen.[http://presse.dortmund.de/presse/project/assets/template3.jsp?iid=presse&smi=6.0&detail=on&path=4649317d79dde283c125725900512e87/14a6dcf2b0032891c12575ee0059c73e&OpenDocument=&Highlight=0,dortmunder%20&template=pressesuchedetail Pressemeldung der Stadt Dortmund zur Historie der Dortmunder Schachtage 1973, die Westerinen gewann.][http://www.teleschach.de/schachtage/dtmd1973.htm Dortmunder Schachtage 1973] mit Dokumenten und Bildern aus dem Jahr 1973 In der Folge wurde es immer stärker besetzt. In Dortmund fanden zuvor in den Jahren 1928, 1951 und 1961 drei bedeutende Turniere statt, die als Vorläufer der Schachtage gelten. Im Rahmen der Dortmunder Schachtage wurde auch ein Internationales Damenschachturnier 1982 ausgetragen.
Für mehrere Spieler der Weltelite bedeutete das Turnier einen Startpunkt ihrer Karriere: 1991 nahm erstmals Péter Lékó teil, 1992 gewann der damals noch titellose Wladimir Kramnik das A-Open. Das GM-Turnier 1992 war das stärkste bis dahin in Deutschland ausgetragene Turnier. Es wurde von Weltmeister Garri Kasparow gewonnen, obwohl er zwei Partien (gegen Gata Kamsky und Robert Hübner) verlor. 2002 wurde das Turnier als Kandidatenturnier ausgetragen, um einen Herausforderer für einen WM-Kampf gegen Kramnik zu ermitteln (zum Turnierverlauf siehe Schachweltmeisterschaft 2004). Seit 2003 wird der Gewinner des Aeroflot Open als Teilnehmer eingeladen.
2005 erreichte das Turnier die Kategorie 19, das bedeutet, dass die durchschnittliche Elo-Zahl der Teilnehmer über 2700 lag. Es gewann überraschend erstmals ein Deutscher, der junge Großmeister Arkadij Naiditsch, der damit auch bisher jüngster Sieger der Dortmunder Schachtage wurde. Die meisten Siege in Dortmund erzielte Wladimir Kramnik, der das Turnier bisher zehnmal gewinnen konnte.
Im Jahre 2006 fand das Turnier vom 28. Juli bis zum 6. August statt. Unter den Teilnehmern waren sechs Spieler der aktuellen Top-Ten der Weltrangliste. Sieger des Turniers wurde nach Feinwertung Wladimir Kramnik, punktgleich mit Pjotr Swidler.
2007 fand das Turnier vom 23. Juni bis 1. Juli statt. Es spielten Anand, Kramnik, Məmmədyarov, Lékó, Gelfand, Naiditsch, Carlsen und Alexejew. Der Elo-Schnitt belief sich auf 2727, damit entsprach das Turnier der Kategorie 20. Es gewann Kramnik mit 5 Punkten aus 7 Partien.
2008 spielten Kramnik, Məmmədyarov, Lékó, Iwantschuk, Naiditsch, Gustafsson, Nepomnjaschtschi und van Wely. Das Turnier fand vom 28. Juni bis 6. Juli statt. Es gewann Lékó mit 4,5 Punkten aus 7 Partien, während Kramnik mit 3 Punkten ein ungewohnt schlechtes Ergebnis erzielte.
2009 fand das Turnier vom 2. bis 12. Juli statt. Eingeladen waren Kramnik, Lékó, Carlsen, Jakowenko, Bacrot und Naiditsch. Es gewann Wladimir Kramnik mit 6,5 Punkten aus 10 Partien vor Carlsen, Leko und Jakowenko mit jeweils 5,5 Punkten. Es war Kramniks neunter Turniergewinn in Dortmund.
2010 wurde vom 15. bis 25. Juli im Dortmunder Stadttheater gespielt. Teilnehmer waren Kramnik, Məmmədyarov, Ponomarjow, Lékó, Naiditsch und Lę Quang Lięm. Der Elo-Schnitt betrug 2734. Ponomarjow gewann mit 6,5 Punkten vor Lę Quang (5,5), Kramnik und Məmmədyarov (beide 5). Zum ersten Mal galt die „Sofia-Regel“, die den Spielern Remisangebote an den Gegner untersagt.[http://www.chessvibes.com/reports/kramnik-top-seed-in-dortmund-again/ Kramnik top seed in Dortmund again], Chessvibes.com, 19. April 2010.
2011 fand das Turnier vom 21. bis 31. Juli statt. Eingeladen wurden Kramnik, Nakamura, Ponomarjow, Giri, Lę Quang Lięm und Meier. Kramnik dominierte das Turnier und gewann trotz einer Niederlage in der letzten Runde gegen den fünftplatzierten Nakamura mit 1,5 Punkten Vorsprung vor Lę Quang, der ungeschlagen blieb und auf 5,5 Punkte kam. Es war Kramniks zehnter Turniersieg in Dortmund.
2012 fand das Turnier vom 13. bis 22. Juli statt. Eingeladen wurden Kramnik, Caruana, Karjakin, Ponomarjow, Lékó, Naiditsch, Bartel, Fridman, Meier und Gustafsson.[http://www.chessvibes.com/reports/ten-players-to-compete-in-dortmunds-40th-tournament Ten players to compete in Dortmund´s 40th tournament], Chessvibes.com, 27. April 2012 Es gewann Caruana mit 6 Punkten dank besserer Wertung vor dem punktgleichen Karjakin.
Gewinner
Vorläuferturniere
Schachtage seit 1973
Literatur
- Jerzy Konikowski zusammen mit Pit Schulenburg und Gerd Treppner: Das Grossmeister Turnier Dortmund 1992, Joachim Beyer Verlag, Hollfeld 1992, ISBN 3-88805-119-3
- Jerzy Konikowski zusammen mit Dagobert Kohlmeyer und Andreas Krois: Die 23.Internationalen Dortmunder Schachtage, Joachim Beyer Verlag, Hollfeld 1995, ISBN 3-88805-250-5
- Jerzy Konikowski zusammen mit Dagobert Kohlmeyer und Andreas Krois: Die 24.Internationalen Dortmunder Schachtage, Joachim Beyer Verlag, Hollfeld 1996, ISBN 3-88805-295-5
- Jerzy Konikowski zusammen mit Andreas Krois und Gerd Treppner: Die 25.Internationalen Dortmunder Schachtage, Joachim Beyer Verlag, Hollfeld 1998, ISBN 3-88805-296-3
- Dortmunder Schachtage 1996. SCHACH 1996, Heft 8, Seiten 27 bis 39
- Dortmunder Schachtage 1998. SCHACH 1998, Heft 8, Seiten 4 bis 31
- Dortmunder Schachtage 1999. SCHACH 1999, Heft 8, Seiten 30 bis 42
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