Bei der Italienischen Verteidigung handelt es sich um eine Eröffnung des Schachspiels, die in mehrere Varianten unterteilt wird. Sie ist auch bekannt als Giuoco Piano und fand ihren Anfang vor etwa 400 Jahren in Italien.
Die Italienische Partie zählt zu den Offenen Spielen.
Jede ihrer Hauptvarianten beginnt mit folgenden Zügen: 1.e2-e4 e7-e5 2.Sg1-f3 Sb8-c6 3.Lf1-c4 Lf8-c5. Sie entwickelt sich aus dem Königsspringerspiel.
Dank ihrer Popularität über so viele Jahrhunderte, sind natürlich auch ihre Mängel den Großmeistern von heute nur zu gut bekannt, so dass sie in eben jenen Begegnungen so gut wie überhaupt nicht mehr vorkommt.
Hauptvarianten
Eröffnungsfallen & Mattfehler
1. Minipartie
Eine Partie, die Gioacchino Greco 1619 in Rom als Anziehender gespielt hat. 4.c2-c3 Dd8-e7 5.0-0 d7-d6 6.d2-d4 Lc5-b6 7.Lc1-g5 f7-f6? 8.Lg5-h4 g7-g5? Dieser Fehler baut Greco zu einer Mattfalle aus. 9.Sf3xg5 f6xg5 10.Dd1-h5+ Ke8-d7 11.Lh4xg5 De7-g7? 12.Lc4-e6+!! Kd7xe6 13.Dh5+e8+ Sg8-e7 14.d4-d5#
2. Minipartie
Diese Partie wurde im 16. Jahrhundert von Greco gespielt, doch erst die Analyse durch Möller im Jahre 1889 und dessen Verbesserung machte diese bekannt als
Möller-Angriff oder Greco-Möller-Angriff. 4.c2-c3 Sg8-f6 5.d2-d4 e5xd4 6.c3xd4 Lc5-b4+ 7.Sb1-c3 Sf6xe4 8.0-0 Lb4xc3 9.d4-d5! Diese Verbesserung Möllers verleiht dem Opfer einen viel größeren Sinn. 9. ... Sc6-e5 10.b2xc3 Se5xc4 11.Dd1-d4 Sc4-d6? 12.Dd4xg7 Dd8-f6 13.Dg7xf6 Se4xf6 14.Tf1-e1+ Ke8-d8? 15.Lc1-g5 Sd6-e8 16.Te1xe8+! Kd8xe8 17.Ta1-e1+ Ke8-f8 18.Lg5-h6+ Kf8-g8 19.Te1-e5 Und Weiß gewinnt, da es gegen Tg5# (falls der Springer zieht Te8#) keine Verteidigung mehr gibt.
3. Minipartie
Gespielt in London 1880. 4.Lc4xf7+? Ke8xf7 5.Sf3xe5+ Sc6xe5 6.Dd1-h5+ g7-g6 7.Dh5xe5 d7-d6! Dieser letzte schwarze Zug eröffnet die Falle. 8.De5xh8 Dd8-h4 9.0-0 Sg8-f6 Und die Falle hat zugeschnappt. 10.c2-c3 Sf6-g4 11.h2-h3 Lc5xf2+ 12.Kg1-h1 Lc8-f5! 13.Dh8xa8 Dh4xh3+! 14.g2xh3 Lf5xe4#
4. Minipartie
Die Partie wurde 1899 in Berlin zwischen Rosentreter und Höfer ausgetragen. 4.0-0 Sg8-f6 5.d2-d4 Lc5xd4 6.Sf3xd4 Sc6xd4 7.Lc1-g5 h7-h6? 8.Lg5-h4 g7-g5 9.f2-f4!! g5xf4 10.Tf1xf4 e5xf4 11.Dd1xd4 0-0 12.Lh4xf6 Dd8-e8 13.Lf6-h8#
5. Minipartie
Eine Partie von 1900 zwischen Knorr und Tschigorin. 4.d2-d3 Sg8-f6 5.0-0 d7-d6 6.Lc1-g5 h7-h6 7.Lg5-h4? g7-g5 8.Lh4-g3 h6-h5!! Dieser Falle entgeht Weiß mit 9.h4! 9.Sf3xg5? h5-h4! 10.Sg5xf7 h4xg3!! 11.Sf7xd8 Lc8-g4 12.Dd1-d2 Sc6-d4 und der Sieg steht fest, denn 13.h3 Se2+ 14.Kh1 Txh3+ 15.gxh3 Lf3# 13.Sc3 Sf3+!! 14.gxf3 Lxf3#
6. Minipartie
Die folgende Partie wurde 1912 zwischen Mublock und Kostic ausgetragen. 3. ... Sc6-d4? Der vermeintlich schlechte Zug ist natürlich eine Falle, die der Weiß spielende jedoch mit 4.Sxd4 oder 4.c3 vermeiden kann. 4.Sf3xe5? Dd8-g5! 5.Se5xf7 Dg5xg2 6.Th1-f1 Dg2xe4+ 7.Lc4e2 Sd4-f3#
7. Minipartie
Die Partie wurde 1918 zwischen Schwartz und Hartlaub in Bremen gespielt. 4.0-0 d7-d6 5.h2-h3? h7-h5! 6.Sf3-h2 Sg8-f6 7.d2-d3 Lc8-g4! Der letzte schwarze Zug soll Weiß in eine Falle locken. 8.h3xg4? h5xg4 9.Sh2xg4 Sf6-h5 10.Lc1-e3 Dh8-h4 11.Le3xc5 Dh4-h1+! 12.Kg1xh1 Sh5-g3+ 13.Kh1-g1 Th8-h1#
8. Minipartie
Die nachfolgende Partie wurde 1951 zwischen Brychta und Botur in Prag gespielt. 4.c2-c3 Lc5-b6 5.d2-d4 Dd8-e7 6.0-0 d7-d6 7.Sf3-g5?! Sg8-h6 8.Lc1-e3 0-0 9.f2-f4! e5xd4 10.c3xd4 Sh6-g4? Schwarz greift den ungedeckten Läufer e3 an und läuft damit in die Falle. 11.f4-f5 Sg4xe3 12.Dd1-h5! h7-h6 13.f5-f6!! Lc8-g4 14.Dh5-g6 und das Matt erfolgt im nächsten Zug. Auch falls 13. ... gxf6 gefolgt wäre, so hätte es keine Rettung mehr gegeben, da 14.Dg6+ Kh8 15.Dh7#
9. Minipartie
4.d2-d3 d7-d6 5.Sf3-g5 Dd8-f6! Der verfrühte Springerausfall wird mit einer Falle gekontert. 6.Lc4xf7+ Ke8-f8 7.0-0 h7-h6 8.Lf7xg8 h6xg5 9.Lg8-d5 Sc6-d4! 10.c2-c3 Df6-h6 11.h2-h3 Lc8xh3 12.c3xd4 Lh3xg2 13.Kg1xg2 Dh6-h3+ 14.Kg2-g1 Dh3-h1#
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