Das Turmendspiel ist eine Endspielvariante beim Schach, in der beide Parteien nur noch über ihre Könige, ein bis zwei Türme und Bauern verfügen. Das Turmendspiel zählt zu den häufigsten Endspielen überhaupt. Die wichtigsten Grundregeln sind:
- Türme gehören hinter die Bauern, sowohl hinter eigene als auch hinter gegnerische
- Der König muss das Umwandlungsfeld des eigenen oder gegnerischen Bauern kontrollieren
Elementares Matt mit einem Turm
Befinden sich auf dem Brett nur noch die beiden Könige und ein einziger Turm, dann gewinnt die Partei mit dem Turm bei richtigem Spiel zwangsläufig nach spätestens 16 Zügen.
Mit diesem elementaren Verfahren müssen Turm und König im Zusammenspiel den gegnerischen König zunächst an den Brettrand drängen. Dabei spielt das Motiv Opposition, bei dem sich beide Könige gegenüber stehen, eine entscheidende Rolle. Danach wird der König entweder in der Ecke oder in Oppositionsstellung matt gesetzt.
Das folgende Beispiel stammt aus Jurij Awerbach: Lehrbuch der Schachendspiele, Band 1, Seite 12.

Der schwarze König soll zunächst an den rechten Brettrand gedrängt werden: 1.Kb2 Kd4 2.Kc2 Ke4 3.Kc3 Ke5 4.Kc4 Ke4 Opposition, der König wird auf die f-Linie abgedrängt. 5.Te1+ Kf5 6.Kd4 Kf4 Opposition, der König wird auf die f-Linie abgedrängt. 7.Tf1+ Kg5 8.Ke4 Kg6 9.Ke5 Kg5 Opposition, der König wird auf die h-Linie abgedrängt. 10.Tg1+ Kh4 11.Kf5 Kh3 (falls 11.- Kh5 12 Th1 matt) 12.Kf4 Kh2 13.Tg3 Kh1 14.Kf3 Kh2 15.Kf2 Kh1 16.Th3 matt
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